Habe bisher auch immer "kalte" Zusammenführungen gehabt, also Kennel auf und Ende. Vielleicht ist wirklich dadurch, dass Nela erst "nur" bei Euch war und die andere außen vor waren, ein bisschen Eifersucht entstanden? Würde auch vermuten, dass dieses immer wieder auf Neue zusammenführen nicht unbedingt hilfreich ist. Sie lernen, ich muss nur auf Feind losgehen, dann verschwindet Feind aus dem Blickfeld?
Ich würde auch versuchen, unter Aufsicht die Zusammenführung nicht mehr zu unterbrechen. Unterstützend hilft vielleicht Feliway oder Baldrianwurzel, das wirkt im Gegensatz zu Zylkene sofort. Zylkene kannst Du ja trotzdem geben, aber die Wirkung braucht halt u.U. 3 Tage und es sollte ja möglichst schnell wirken.
Kann Dir gerne ein paar Tipps meiner "Psychotante" weiterleiten, wenn Du magst. Sind jetzt halt auf uns zugeschnitten, aber es geht auch um "Streithähne", in so fern ist da vielleicht einiges übertragbar:
Toleranz und spielerische Aggression
Zur Information: Toleranzproblematik & spielerische Aggression
Katzen leben nach dem Toleranzprinzip. Gegenseitige Toleranz bedeutet das
friedliche Zusammenleben zweier oder mehrerer Katzen im selben Haushalt ohne
ernsthafte Konflikte. Im Gegensatz dazu liegt beispielsweise ein Mangel an
Toleranz vor, wenn zwei Katzen bereits beim gegenseitigen Anblick zu raufen
beginnen.
Bei Findus liegt eine spielerische Aggression vor. Die spielerisch-aggressive Katze ist
besonders agil und in sehr vielen Situationen hochgradig verspielt. Überspitzt
gesagt ist Findus ein Kater, der sich langweilt.
• Feliway- Wohlfühlpheromon. Siehe Seite 6.
• Habituation, Desensibilisierung & Gegenkonditionierung
Zur Information: Filou und Findus sollen sich während der Behandlung an aktuell
angst/aggressionsauslösende/verunsichernde Dinge gewöhnen (habituieren), mit
der Desensibilisierung werden starke Gefühlsreaktionen (Aggression, Angst)
verringert.
Bei der Gegenkonditionierung erfolgt die Abschwächung eines unerwünschten
Verhaltens durch Nichtbestätigung bei gleichzeitiger Bekräftigung des
erwünschten Verhaltens.
• Loben Sie Filou jedes Mal sehr, wenn er sich Findus ohne Anzeichen von
Aggression genähert hat. Geben Sie ihm extrem viele Streicheleinheiten, Lob,
Leckerlis in Findus Nähe.
• Wenn Filou Findus fixiert, unterbrechen Sie den Blickkontakt und machen klar,
dass dieses Verhalten nicht toleriert wird. Das hat ja bei meinem Hausbesuch gut
geklappt.
• Filous Übergriffe nicht mehr belohnen.
Das ist gut gemeint, verschlimmert aber das Problem. Zum einen wird die Situation,
in der die Aggression gezeigt wird, durch Ihr Eingreifen tatsächlich zu einer
besonderen Situation gemacht, zum anderen wird die Aggression belohnt.
• Baldrianwurzel (Apotheke) und Katzenminze (Fachhandel).
Dosierung: ca. ½ Teelöffel (ruhig auf den Boden geben), 1-2 x wöchentlich.
Auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand achten (Aggressionsverhalten durch
„Drogen“).
Die Wirkung hält ca. 5-15 Minuten an, ist absolut ungiftig und macht nicht süchtig.
Die drogenähnliche Ekstase wirkt in der ersten Phase anregend und im Anschluss
entspannend. Aus diesem Grund können beide Substanzen gut nach stressigen
Ereignissen gegeben werden, beispielsweise ein Besuch beim Tierarzt. Reste stets
sorgfältig wegräumen. Das gilt sowohl für die lose Baldrianwurzel als auch für die
Spielkissen aus dem Fachhandel.
Die Reaktion kann unterschiedlich ausfallen: ungefähr 50% aller Katzen reagieren
überhaupt nicht oder nur ganz schwach. Die Reaktion ist genetisch bedingt.
Im Laufe der Zeit kann sich der anfangs sehr begeisterte Rausch abschwächen. Je
weniger der „Stoff“ eingesetzt wird, desto attraktiver bleibt er. Legen Sie einfach
mal eine Pause von bis zu einem Monat ein, danach reagieren die meisten Tiere
wieder stärker auf die Substanzen.
Tipp: Bei der Minze kommt es sehr oft auf die einzelne Charge an, ob die Katzen
darauf reagieren oder nicht. Eine recht gute Minze ist die Premium Catnip von
Karlie. Katzenminze-Spray: Cat-Attract,
www.zooplus.de
Achtung: Keins der Tiere darf ängstlich oder aggressiv sein, sonst verstärken die
Leckerlis/“Drogen“ als Belohnung das nicht erwünschte Verhalten
(Aggression/Angst).
Übrigens: nach dem Leckerli oder dem Streicheln die direkte Ansprache der Katze
immer die bestmögliche Variante.
• Es ist nicht leicht, aber: alles so ruhig, entspannt und so
nebensächlich wie möglich machen. Dieser Punkt ist wichtiger als man denkt!
Die Katzen orientieren sich an Ihnen, die menschliche Stimmung überträgt sich auf
die Tiere. Man kann das leicht an sich selbst beobachten: ein nervöser Mensch
macht einen selbst unruhiger. Nicht anders verhält es sich bei Haustieren.