Katzenschnupfen

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Katzenschnupfen

Beitrag von Alphabet » 10. Okt 2008, 13:12

Katzenschnupfen

Die Bezeichnung „Katzenschnupfen“ fasst einen Komplex diverser Erkrankungen der Atemwege und Schleimhäute des Kopfes bei Katzen zusammen. Diverse Auslöser kommen für den Katzenschnupfen in Frage: Viren wie Herpes- und Caliciviren aber auch Bakterien wie Chlamydien, Bordetellen und Mykloplasmen. Die verschiedenen Erreger treten hierbei in verschiedenen Kombinationen aber auch allein auf.

Der Katzenschnupfenkomplex befällt vor allem die Augen, die Nase sowie die Maulhöhle des erkrankten Tieres. Hieraus resultiert auch, dass die Übertragung der Erreger vor allem über direkten Kontakt mit den Augen- und Nasensekreten sowie mit dem Speichel. Auch eine Tröpfcheninfektion ist möglich, wie auch eine Infektion mit den Auslösern über gemeinsam genutzte Futter- und Wassernäpfe.

Die Tiere leiden nach erfolgter Infektion (je nach Erreger) vor allem unter Trägheit, Mattigkeit, Appetitlosigkeit, vermehrtem Niesen, Fieber, geschwollenen Lymphknoten, geröteten Augen, vermehrtem Tränenfluss, Verstopfung der oberen Luftwege, Entzündung und/oder Geschwüren der Maulschleimhaut. Der Katzenschnupfen kann sich zu einer Lungenentzündung verschlimmern, die dann auch tödlich sein kann!

Diagnostiziert werden, können die einzelnen Erreger nur durch eine Laboruntersuchung. Vor allem eine Untersuchung des Augensekrets (Abstrich) ist hier notwendig um genau differenzieren zu können um welchen Erreger es sich handelt.

Die Behandlung des Katzenschnupfens erfolgt hauptsächlich symptomatisch und ist darauf auslegt bakterielle Sekundärinfektionen zu vermeiden/zu bekämpfen. Erkrankte Tiere werden also mit Antibiotikum behandelt, zusätzlich sollten die Tiere regelmäßig inhalieren (sofern die Nebenhöhlen verstopft sind) um die Sekrete dort zu lösen und die Nebenhöhlen – zumindest kurzzeitig – abschwellen zu lassen. Außerdem kann mit Immunglobinen oder felinem Interferon versucht werden, das Immunsystem zu unterstützen. Bei Chlamydiose werden die entzündeten Augen mit Tetrazyklinen über einen längeren Zeitraum (auch über die sichtbare Entzündung hinaus) behandelt. Eine Infektion mit Mykoplasmen kann ebenfalls mit Tetrazyklinen aber auch mit Doxycyclin behandelt werden.

Neben der tierärztlichen Behandlung mit Feliserin und Antibiotika, habe ich meine drei Katzen während ihrer Calicivirus-Infektion mit Engystol (zur Unterstützung des Immunsystems), Mercurius Solubillis-Globuli sowie Dental Aid K von Astorin (unterstützt beides die Heilung der Geschwüre im Maul) behandelt. Insgesamt war die Infektion damit nach 3 Wochen überstanden.
Auch bei anderen Erregern kann eine homöopathische Behandlung helfen. Bitte sucht doch einen Tierheilpraktiker auf, der kann euch sicher weiterhelfen. Ich habe mit Homöopathie bei meinen Katzen bisher nur gute Erfahrungen gemacht!

Gegen Katzenschnupfen gibt eine Impfung, die dringend angeraten ist. Hierbei werden Kitten in der achten Lebenswoche grundimmunisiert. Ein belastbarer Impfschutz wird dann durch das Boostern in der zwölften Lebenswoche erreicht.

Im Folgenden werde ich auf die div. Erreger noch einmal näher eingehen.

Herpesvirus (FeHV-1)

Das feline Herpesvirus ist neben dem Calicivirus die häufigste Ursache für Katzenschnupfen. Übertragen wird er direkt von Tier zu Tier oder indirekt über Menschen, dessen Kleidung o.ä.

Außerhalb seines Wirtes überlebt das Virus maximal 24 Stunden. Es wird von den meisten Desinfektionsmitteln zuverlässig bekämpft. Das Virus ist unfähig sich bei einer Temperatur von mehr als 37 °C zu vermehren, daher befällt es die „kühleren“ Schleimhäute der Katze.

Folgende Symptome sind für Herpesviren typisch: starker Nasen- und Augenausfluss, Bindehautentzündung, Geschwüre im Maul (besonders auf der Zunge, bis runter in den Rachen), Fieber, Appetitlosigkeit und Niesen. Bei Nichtbehandlung kann die Katze durch den Herpesvirus erblinden!

Auch nach überstandener Infektion bleibt das Virus in 80 % aller Katzen vorhanden und kann immer wieder ausbrechen.

Calicivirus (FCV)

Das feline Calicivirus ist ebenfalls sehr häufig Auslöser des Katzenschnupfens. Dieses Virus wird hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren verbreitet.

Die Infektion verläuft in zwei Phasen. In der ersten Phase vermehrt sich der Erreger um anschließend in der zweiten Phase über den Blutkreislauf den gesamten Körper zu befallen. Hiervon sind vor allem die Lunge wie die Maulschleimhäute betroffen.

Die typischen Symptome bei Caliciviren sind folgende: Geschwüre im Maulbereich, Abgeschlagenheit, Fieber, Schnupfen, Bindehautentzündung, Nasenausfluss. Dominierend sind die Geschwüre im Bereich des Mauls, teilweise ist auch der Nasenspiegel betroffen.

Durch den Befall der Lunge kann eine bakterielle Sekundärinfektionen kommen, die eine Lungenentzündung nach sich ziehen kann, liegt die Sterblichkeitsrate hierbei bei ca. 30 %.

Das Calicivirus bleibt bei einem Teil der befallenen Tiere latent vorhanden.

Chlamydiose

Eine Chlaymdien-Infektion wird durch das Bakterium Chlamydophila felis hervorgerufen. Hierbei kommt es zu mehr oder weniger starken Augenentzündungen, die mit Tetrazyklinen (in Salben- oder Tropfenform) behandelt werden. Die Behandlung muss über einen gewissen Zeitraum auch nach dem Abklingen der Symptome fortgesetzt werden, da die Bakterien sich sonst gerne erneut einnisten.

Bordetella-Infektion

Diese Infektion wird durch Bordetella bronchiseptica hervorgerufen. Sie kann primär oder auch sekundär, nach einer Infektion mit den erstgenannten Erregern, auftreten. Sie löst Erkrankungen der oberen Atemwege aus.

Die Symptome hierbei sind: Abgeschlagenheit, Fieber, Appetitlosigkeit, Husten, Schnupfen, Nasen- und Augenausfluss, geschwollene Lymphknoten.

Mykoplasmeninfektion

Mycoplasma felis löst seltener eine Erkrankung aus. Sie äußert sich in Bindehaut- und Nasenschleimhautentzündungen. Die Infektion kann spontan nach einigen Wochen wieder ausheilen.

Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Katzenschnupfen
http://www.tierklinik.de/aktuell.php?content=00006
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